Der Schwibbogen wird auf "schwebender Bogen" zurückgeführt. In Bogenform hängten die erzgebirgischen Bergleute ihre Grubenlampen an die Wand der Hutstube am Nachmittag des heiligen Abends, wenn sie mit Musik und Essen die letzte Schicht vor Weihnachten feierten. Diese Anordnung der Lampen sollte an den Eingang zum Bergstollen erinnern, an das Mundloch. So entstand warscheinlich die Idee, einen solchen "schwebenden Bogen" zu fertigen.
Der Bergschmied Johann Teller aus Johanngeorgenstadt gilt als der Vater des Schwibbogens und stellte 1726 erstmals einen solchen aus Schmiedeeisen her. Zum Ende des 18. Jahrhunderts trugen Schnitzvereine dazu bei, den Schwibbogen im gesamten Erzgebirge bekannt zu machen. 1936 fertigten die Bergschmiedemeister Max Adler und Carl Teller nach dem Entwurf von Paula Jordan einen Großschwibbogen für Johanngeorgenstadt an. Er zeigt in der Mitte Bergleute, das Wappen mit den kursächsischen Schwertern haltend, rechts und links sitzen Schnitzer und Klöpplerin bei der Arbeit.
Die früheren Schwibbögen wurden mit flachen Motiven hergestellt. Zunächst aus Eisen später aus Sperrholz. Es war jedoch immer nur die flache scherenschnittartige Darstellung üblich. Als die Fertigung von Figuren rationell möglich war, konnte die räumliche Gestaltung in die Schwibbögen eingebracht werden. Schwibbögen mit Motiven aus dem Bergbau entstanden ebenso wie vielfältige andere Motive wie z.B. Märchenmotive oder Kurrenden mit der Seiffener Kirche.